Fahnenschwenken
Fahnenschwenken ist nicht nur bei uns am Niederrhein eine Tradition. In ganz Deutschland sowie der Schweiz, Benelux, Italien, Südtirol und San Marino werden Fahnen bei Festakten als Ausdruck der Freude geschwungen.
Im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ist das Fahnenschwenken in verschiedene Arten vorhanden. Neben dem Fahnenschlagen und dem Fahnenwerfen, welches überwiegend im Münsterland und andere Teilen Deutschlands praktiziert wird, wird bei uns im Bezirksverband Moers "nur" das Niederrheinische Fahnenschwenken praktiziert.
Das niederrheinische Fahnenschwenken
Von Anfang an war das Fahnenschwenken mit strengen Regeln versehen, edle Disziplin bei militärischen Wettkämpfen. Im Schützenwesen fand es seinen Platz mit der symbolischen Darstellung der Fesselung und Entfesselung des heiligen St. Sebastianus, welcher seit jeher der Schutzheilige der Fahnenschwenker ist.
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Im Schützenwesen einigte man sich erst in den Siebzigerjahren auf eine einheitliche Form des Schwenkens und somit auch wettkampffähige Version mit klar definierten Übungen.
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Die Fesselung beginnt mit der Grundstellung und der Verbeugung beim Einsetzen der Musik. Nach dreimaligem Schwenken durch die Acht wird mit einer Hand über Kopf, zunächst mit links, anschließend mit rechts, geschwenkt. Dem folgt im gleichen Muster das Schwenken ums Handgelenk und der Nackenwurf. Nach dem Schwenken um die Hüfte und der Kreuzwelle folgen die Übungen im Beinbereich: Schwenken um beide Beine, Schwenken um ein Bein und Übersteigen der Fahne mit beiden Beinen. Nach viermaligem Schwenken durch die Acht erfolgt die Entfesselung, in dem die Übungen nun wieder in rückwärtiger Reihenfolge hochgeschwenkt werden.
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Die Fahnenschwenker niederrheinischer Art sind zusammengeschlossen im Landesverband Niederrhein, welcher bis heute die aktuellen Regelungen und Förderungen ausarbeitet.